Unser neues Reha-Pferd

Heute möchten wir Euch unser neues Langzeit-Rehapferd vorstellen. Kalani, eine 5-jährige Trakehnerstute aus der Münchner Gegend verbringt die nächsten Monate im schönen Niederbayern. Die hübsche Stute hatte vor knapp 1,5 Jahren einen Anriss der Sehne des M. biceps brachii mit Entzündung des Schleimbeutels. Seither ist die abgetrennt neben der Herde in einer Paddockbox gestanden. Die Heilung verlief mit Höhen und Tiefen, da das junge Pferd immer wieder einige Kunststücke in ihrer Box vollführte und dadurch immer wieder Rückschläge erlitt. Ihre Besitzerin versuchte so gut es ging mit ihr Spazieren zu gehen, irgendwann war sie aber nur noch schwer zu händeln, was angesichts der Situation verständlich ist. Betreten des Reitplatzes wurde mit sofortigen Springbock-Vorführungen quittiert, die der Sehne natürlich nicht gut tun…

Meine liebe Kollegin Andrea Winkler aus Wolfratshausen hat den Heilungsprozess mit therapeutischem Ultraschall begleitet und sie nun zur weiteren Reha zu uns geschickt.

Wie geht man nun das Ganze am besten an? Einfach mal auf die Koppel stellen oder mal in der Halle / Roundpen auspowern lassen, dass das junge Pferd die überschüssige Energie los wird, ist hier natürlich nicht.
In Woche 1 haben wir uns erstmal etwas kennengelernt und dann recht schnell mit Führübungen begonnen. Ihren ursprünglichen Plan mich durch die Gegend bis zum nächsten Grashalb zu ziehen habe ich sehr schnell durchkreuzt. Nach den ersten Übungseinheiten hat sie sehr schnell begriffen brav neben mir herzugehen und Abstand einzuhalten. Nach einigen Minuten Schritt schnaubt sie ab und geht viel raumgreifender. So steigern wir langsam unser Führprogramm. Führanlage wäre einfach, ja, aber erstens ist der Kreisbogen für sie im Moment nicht sinnvoll, zweitens kann man da keine Erziehungsarbeit leisten. Also ist Fitnessmarsch für Mensch und Pferd angesagt.

Wenn Sie dann schön aufgewärmt ist, darf sie auf eine kleine abgesteckte Koppel, auf der sie es einfach nur geniesst Pferd sein zu können und sich nur mit fressen beschäftigt – zum Glück ohne Springbock-Attitüde. Koppel ist für Pferde wie Urlaub – Entspannung für Körper und Geist.

Der Weg aus Kalani ein gesundes Reitpferd zu machen ist noch lang ( sie war vor der Verletzung noch nicht eingeritten), aber die ersten wichtigen Schritte sind getan – wir freuen uns auf alles Weitere!