Ihr erinnert euch an die Anfänge von „Anja“? Sie ist ein 12-jähriges irisches Straßenpferd, das auf dem Quellenhof Passbrunn zu Hause ist und dort später als Therapiepferd eingesetzt werden soll. Sie hatte schon einige Fohlen und war nicht eingeritten. Am Anfang ihres Aufenthalts stand eine ausführliche Befundaufnahme auf dem Programm. Die wichtigsten Auffälligkeiten waren hier:
• Starke Vorhandlastigkeit mit abgesunkenem Brustkorb
• Tiefer Halsansatz mit Axthieb und angespanntem Unterhals
• eine Hangbeinlahmheit im Trab, die auf eine Verspannung des breiten Rückenmuskels zurückzuführen war.
Nach 3 ½ Monaten Aufenthalt nun der Vorher-Nachher Vergleich:
Auf dem Vorher-Bild wirkt Anja deutlich kürzer, wie „zusammengezogen“ – durch die verkürzten faszialen Strukturen (v. a. der Rückenlinie) und durch den nach vorne-unten abgesunkenen Brustkorb. Nach etwas mehr als 12 Wochen sieht man deutliche Veränderungen. Man kann schön erkennen, wie der Brustkorb wieder in eine physiologischere Position angehoben ist. Die Myofaszien befinden sich wieder mehr im Gleichgewicht. Dadurch erscheint das ganze Pferd länger. Durch die bessere Position des Rumpfes kann Anja nun ihre Beine wieder lotgerecht positionieren – deutlich sichtbar sind die Vorderbeine nicht mehr rückständig sondern senkrecht unter dem Schulterblatt ausgerichtet und auch die Winkelung der Hinterhand hat sich deutlich verbessert (siehe vor allem im Huf-Fesselbereich – Hüft-und Kniewinkelung). Dadurch werden die Gelenke der Vor- und Hinterhand wieder physiologisch belastet – das beugt Verschleißerkrankungen vor! Auch sehr gut erkennbar ist die wesentlich schönere Oberlinie des Halses und des Rückens.
Nicht nur körperlich hat sie sich enorm verbessert – Anja ist nun auch ein Reitpferd. Natürlich noch nicht fertig ausgebildet, aber sie trägt ihren Reiter zuverlässig auf dem Platz und im Gelände. Dazu folgt ein separater Beitrag. Alles in allem ein Erfolg auf ganzer Linie – es hat uns riesig Spaß gemacht mit dieser tollen Stute zu arbeiten! Zum Glück wohnt sie nicht weit weg, so können wir ihren weiteren Weg mit begleiten.