Hier sehr ihr unser neues Reha-Pferd „Sunrise“, ein 9-jähriger Tinkerwallach
Zuerst die Analyse der beiden Fotos:
von der Seite:
- wirkt stark überbaut – tatsächlich ist hauptsächlich der Brustkorb nach vorne-unten abgesunken
- wirkt wie „zweigeteilt“, als würden Vor- und Hinterhand nicht zusammengehören
- Futterzustand! Zahlreiche Fettpölsterchen – besonders sichtbar am Mähnenkamm, Kruppe, Schulterblattbereich
- Hinterhand und Vorhand rückständig
- lange Bauchlinie
- der Hals wirkt noch kürzer als er tatsächlich ist, durch ein deutliches Anspannen und Kurzmachen
- Rücken/Rumpf wirken im Vergleich zum Hals recht lang
Rückenansicht: durch die grüne Mittellinie wird die Schiefe deutlich – Becken und Schulterpartie sind deutlich verschoben
Sunrise hat große Themen mit der Körperwahrnehmung. Er ist momentan „in seinem Körper nicht zu Hause“. Die „zweigeteilte Körperstruktur“ ist nicht nur optisch erkennbar sondern auch in seiner Wahrnehmung (hinterer Lendenbereich/Becken/Hinterhand wie abgekoppelt). Nach kurzer Zeit entspannt er bei der Behandlung und gleichzeitig fängt er an in seinen Körper hineinzuhören.
Auffallend ist die hohe Gewebespannung und Restriktionen der Lendenregion/Nierenpartie (rechts noch deutlicher als links) inklusive Iliopsoas/Nierengleitlager, sowie der Muskulatur im Bereich der LWS/des TLÜ und des Zwerchfells (Schiefe bedenken!) Durch die sehr hohe Spannung in diesen Bereichen ist ein Arbeiten in Richtung der tiefer gelegenen Strukturen noch sehr eingeschränkt möglich. Hier muss man sich im Laufe der nächsten Wochen Schicht für Schicht weiter voran arbeiten.
Außerdem reagiert das Gewebe auf Impulse sehr träge – vermutlich auf die momentane Stoffwechselsituation zurückzuführen . Dem müssen wir noch genauer nachgehen und schauen was dahintersteckt (Stoffwechselüberlastung, Übersäuerung in Gewebe etc,..)
Wie sooft hat man nicht sofort ein Komplettbild des Pferdes, Stück für Stück fügen wir die Puzzleteile zu einem Gesamtbild zusammen.